26. Tischlerinnentreffen 17.-20.09.2015 in Lützensömmern, Thüringen

Frauen auf'm Bau? Frauen im Handwerk? Is' das so eine neue Mode?

Nein, ganz bestimmt nicht. Zum 26. Mal findet dieses Jahr das bundesweite Tischlerinnentreffen statt und ist unter Anderem Beweis dafür, dass Frauen sich nicht erst seit gestern in sogenannten Männerberufen etablieren.

Von Judith Heine, Eisenberg Frau wird trotzdem oft mit der Realität konfrontiert, dass ihr nicht zugetraut wird, mit anpacken zu können, dass Ausbildungs- und Arbeitsplätze an männliche Mitbewerber gehen und dass es im Arbeitsalltag zu dummen Sprüchen und Blicken kommt.

Sich darüber auszutauschen, gegenseitig zu stärken und zu vernetzen, aber auch, um sich in Workshops weiterzubilden und einfach ein schönes Wochenende zu haben – dafür ist das Tischlerinnentreffen da. Von Frauen für Frauen auf ehrenamtlicher Basis organisiert richtet sich das Treffen an Auszubildende, Gesellinnen und Meisterinnen, aber auch an alle anderen Holzinteressierten. Jedes Jahr finden sich ungefähr 120 Frauen aller Altersklassen zusammen, nicht nur aus Deutschland sondern auch aus Österreich, der Schweiz, Frankreich.

»Wir freuen uns immer über neue Gesichter. Die bunte Vielfalt der Teilnehmerinnen ist eine Bereicherung«, so Gesellin Sabine Uhl aus Köln. Zusammen mit Claudia Nawka, die sich gerade nach einem Ausbildungsplatz umsieht, stellt sie dieses Jahr das Workshopangebot auf die Beine. Von theoretischen Einheiten über praktisches Arbeiten bis hin zu berufsfernen Themen wird sich Freitag und Samstag weitergebildet. Dieses Jahr wird ein Einführungskurs in die Holzbildhauerei angeboten, Zimmereiverbindungen werden vorgestellt, Trommeln gebaut, Bark Cloth wird verarbeitet.

Für Gewerbebetreibende ist es ein notwendiges Übel, Kenntnisse in Buchhaltung zu besitzen und Einsichten in den Bereich Marketing zu erlangen – Einführungskurse gibt’s auf dem Treffen. Und sicherlich macht die Auseinandersetzung mit diesen Themen in entspannter Atmosphäre mehr Spaß, als allein oder auf einer staatlichen Maßnahme. Frau muss sich aber nicht mit Holz und Organisationsmethoden auseinandersetzen: wer sich mit ganz anderen Themen beschäftigen möchte, kann den Gitarrenschnellkurs belegen, Baumklettern üben oder sich Pflanzen und ihrer Verwendung widmen. Yoga und Beckenbodengymnastik gibt es auch für diejenigen, die sich abseits von Bürostuhl oder Werkbank bewegen wollen.

Auf dem Treffen wird es eine Kinderbetreuung geben, damit auch Frauen mit Kindern an den Workshops teilnehmen können. Allerdings dürfen Jungs nur bis zum Alter von zwölf Jahren mitkommen – dies ist ein wichtiger Punkt auf dem Treffen: Wir Frauen wollen raus aus dem männerdominierten Alltag. Die Teilnahme ist Frauen, sich als Frau fühlenden Menschen oder Menschen, die frei von binären Geschlechtsidentitäten sind, vorbehalten. Jegliche Organisationsarbeiten im Vor- und Nachfeld werden von Frauen geleitet, es werden explizit nur weibliche Journalistinnen auf das Treffen geladen und es gibt nur Referentinnen, die im übrigen auf ehrenamtlicher Basis ihre Workshops anbieten.

»Unser Netzwerk finanziert sich vorwiegend durch SponsorInnen, die uns helfen, unsere Gesamtkosten abzudecken. Bei dieser Gelegenheit möchten wir unseren bisherigen GeldgeberInnen für Ihre Unterstützung danken«, so Lisa Dudeck aus dem Organisationsteam 2015.

Diesen Menschen und Firmen, aber auch allen, die ihre Zeit in das Bestehen des Treffens geben, danken wir, dass wir uns dieses Jahr wieder treffen können, vom 17.-20. September auf dem Rittergut Lützensömmern.l


Infos über den Ablauf und eine Liste aller bisher zugesagten Workshops findet ihr unter:

www.tischlerinnen.de.



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