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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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Oktober 2012

Aus dem Inhalt
Proteste in Berlin
Voices of Transition

MEDIEN SELBER MACHEN II

Medien für eine bessere Welt

 

Im Januar hatten wir im Schwerpunkt »Wessen Medien? – unsere Medien!« unter anderem Hans Christian Voigt interviewt, einen der Herausgeber des kollaborativ entstandenen Handbuchs »Soziale Bewegungen und Social Media«, sowie die Zeitschrift »analyse & kritik«, das Radio »alleweltonair« und das »WSF-TV« vorgestellt. Hier nun eine Fortsetzung.

Von Elisabeth Voß, Redaktion Berlin # Jenseits der erdrückenden Medienmacht systemstabilisierender, werbefinanzierter Konzerne gibt es eine Fülle selbstorganisierter Medien, die sich auf unterschiedlichste Art für eine andere, bessere Welt einsetzen. Dabei ist es keineswegs selbstverständlich, überhaupt über die Mittel und Möglichkeiten zu verfügen, die erforderlich sind, um eine solche Gegenöffentlichkeit schaffen zu können. CONTRASTE vollbringt seit 28 Jahren das Wunder, Monat für Monat zu erscheinen, obwohl die Abo- Einnahmen nie ausreichen, um die Kosten zu decken. Es finden sich aber immer wieder solidarische Menschen, denen dieses Zeitungsprojekt so wichtig ist, dass sie mit einer Spende das Fortbestehen der CONTRASTE ermöglichen.

Einen anderen Weg geht das seit Anfang 2010 zweimonatlich erscheinende Magazin »Oya«: Eine wachsende Genossenschaft von ZeitschriftenmacherInnen und LeserInnen deckt aus den Einlagen ihrer Mitglieder die Defizite der Startphase. Mit LeserInnentreffen versucht Oya über das Zeitungmachen hinaus Menschen zusammen zu bringen, die praktisch oder theoretisch an Lösungen für gesellschaftliche Fragen arbeiten.

Während »Oya« immerhin geringe AutorInnenhonorare zahlt, die erhöht werden sollen, wenn es die wirtschaftliche Situation zulässt, hat CONTRASTE sich von Anfang an dagegen entschieden. Abgesehen davon, dass gar kein Geld für Honorare da wäre, soll durch unbezahltes Schreiben sicher gestellt werden, dass Artikel aus Engagement und nicht aus Erwerbsabsicht entstehen. Allerdings erschwert dies für prekär Lebende die Mitarbeit bei der Zeitung, weil im Zweifel die Erwerbsarbeit an anderer Stelle Vorrang hat. Zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit verzichtet CONTRASTE auch weitgehend auf Anzeigen. Oya beschränkt den Platz für Anzeigen, die jedoch einen Teil der Gesamtfinanzierung darstellen.

Die unterschiedliche Handhabung des Copyright hat wohl vor allem damit zu tun, wann die Zeitungsprojekte gegründet wurden. 1984 gab es noch keine Copyleft-Debatten, die Rechte an den CONTRASTE-Beiträgen liegen bei den AutorInnen. Oya-Artikel stehen demgegenüber grundsätzlich unter einer CC-Lizenz (Creative Commons), können also bei Nennung der UrheberInnen veröffentlicht und verändert werden. Sie erscheinen auch online auf der Oya-Website. CONTRASTE setzt ihre Beiträge einige Zeit nach dem Erscheinen auf eine Gruppen- Website (1) und in das CLNetz (2), woraufhin sie dann ebenfalls online lesbar sind. Darüber hinaus gibt es eine CONTRASTE-Archiv-CD.

Für eine andere, bessere Welt sind sowohl selbstorganisierte Projekte, als auch der Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse notwendig. So sind zum Beispiel in den Auseinandersetzungen um Stuttgart 21 mehrere unabhängige Medien entstanden. Sie berichten online mit Video, Radio und Blogs, sowie mit Printprodukten längst nicht mehr ausschließlich nur über die Skandale um den geplanten Tiefbahnhof und die Proteste dagegen, sondern thematisieren die vielen Zumutungen der Krise.

In Argentinien ist neuerdings gesetzlich geregelt, dass zukünftig ein Drittel der Radiofrequenzen alternativen Radios zur Verfügung gestellt werden soll. Der Film »Sachamanta « dokumentiert die Bedeutung selbstorganisierter Radios von Indigenen in der nordargentinischen Region Santiago del Estero. Mit dem Mittel der partizipativen Kameraführung zeigt er, wie freie Radios als Instrumente in den Auseinandersetzungen um Land eingesetzt werden.

Unsere Auswahl aus der Fülle engagierter Medienprojekte orientiert sich vor allem daran, wo wir selbst als AutorInnen beteiligt sind, persönliche Beziehungen haben oder gerade spannende Entwicklungen beobachten. An dieser Stelle daher die Einladung an die LeserInnen der CONTRASTE: Wenn Ihr interessante Medien oder andere selbstverwaltete Projekte und Initiativen kennt, die bisher noch nicht in unserer Zeitung vorgestellt wurden, dann macht uns darauf aufmerksam oder noch besser: Schreibt selbst etwas darüber.

1) http://de.groups.yahoo.com/group/contraste-list 

2) www.nadeshda.org

Schwerpunktthema Seite 7 bis 10

SCHWERPUNKTTHEMA 

Warum ausgerechnet Schreiben? Vom Sinn des Schreibens und vom Wunder CONTRASTE 
Seite 7 

Mediengenossenschaft OYA
»Alle für Alle«: Optimismus als Geschäftskonzept – und als thematische Ausrichtung 
Seite 8 

Bewegung macht Fernsehen »Taktische Medien sind immer involviert« 
Seite 9 
Stuttgart: Medien von unten 
Seite 9 

Sachamanta: Partizipative Kameraführung und kollektiver Vertrieb 
Seite 10

 

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Stand: 24. September 2012