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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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Münster

Münster: Projektwerkstatt gegründet

 

Die Idee zu einer umfassenden Beratung und Begleitung – auch in politischer Hinsicht – von alternativen Projekten und alternativer Ökonomie wurde im Sozialpädagogischen Bildungswerk (Sobi) und im Netzwerk etwa Mitte 1984 geboren. Der räumliche und personelle Zusammenhang gab den Anstoß. Sobi hatte eine AB-Stelle zur Beratung und Betreuung Arbeitsloser oder von Arbeitslosigkeit bedrohter Personen bewilligt bekommen und wollte sie in Richtung Projektberatung ausfüllen. Das Sobi arbeitet seit 1980 als selbstorganisiertes Bildungswerk, bietet hauptsächlich Kurse zu Selbsterfahrung an und hat sein politisches Zuhause in selbstorganisierten Zusammenhängen. Das führte dazu, daß immer mal wieder Leute nach Ende ihres Studiums vorbeikamen und sich erkundigten, wie mache ich einen Verein, wie beantrage ich AB's, wie mache ich mich AB-fähig, wie finde ich Leute für meine Projektidee.

 

Parallel dazu arbeitete das Netzwerk daran, eine Unternehmensberatung zu initiieren, die für die Geldvergabe des Netzwerkes immer wichtiger wurde und im Zusammenhang mit einer Direktkreditvermittlung ausgebaut werden sollte. Gleichzeitig war klar, daß reine Unternehmensberatung nicht die gesamten Anfangsschwierigkeiten von Projekten auffangen kann. Viele Projekte scheitern eher im Vorfeld an gruppendynamischen Problemen, an der Angst vor Verantwortung und Risiko und der Hilflosigkeit, wie denn nun anzufangen sei.

 

Wir haben dann die Projektwerkstatt als Wochenendreihe entwickelt, um diese Problembereiche aufzunehmen. Sie ist von der Vorstellung einer Beratung auf Gegenseitigkeit getragen, die auf der Grundlage von Erfahrungswissen beruht.  Gleichzeitig haben wir versucht, Arbeits- und Umgangsformen, die wir aus Selbsterfahrungsprozessen kennen, mit in die Projektwerkstätten hineinzutragen. Die erste Projektwerkstatt, die wir durchgeführt haben, richtete sich eher an Leute, die sich orientieren wollten. Die Leute aus bestehenden Projektinitiativen mit konkreten Detailfragen kamen ein wenig zu kurz. Im Vordergrund standen Themen, wie: was bedeutet Arbeit für mein Selbstwertgefühl, wie bringe ich mich mit meinen Fähigkeiten und Unfähigkeiten in Gruppenstrukturen ein, stimmen meine perspektivischen Vorstellungen mit denen eines selbstorganisierten Projekts überein?

 

Seither wurde unsere Beratungs- und Betreuungsarbeit weiter ausgebaut:  

 Aufgrund unserer Erfahrungen bieten wir jetzt zwei verschiedene Wochenendreihen an: für Suchende, die sich orientieren wollen und sich über selbstorganisierte Arbeit noch keine konkreten Gedanken gemacht haben und für Projektinitiativen in ihren Anfangsschwierigkeiten und Fragen.

Daneben organisieren wir Einzelveranstaltungen wie: ,,Chancen selbstorganisierter Projekte"; Informationsabend zur Direktkreditvermittlung ...

Wir haben eine Kontakt- und Beratungsstelle für Projekte und Gründungen, für existierende Projekte und für Arbeitslose eingerichtet, die sich regen Zulaufs erfreut. Hier werden vor allen Dingen Kultur- und Sozialinitiativen, viele arbeitslose Lehrer und Sozialpädagogen beraten (Münster ist eine Uni-Stadt). Außerdem führen wir hier Vorgespräche für eine detaillierte  Unternehmensberatung.    Wie auch sonst in Projekten zeigt sich, daß die vielen Ideen sowie auch konzeptionelle Arbeit nicht langfristig ehrenamtlich verwirklicht und gemacht werden können, vieles an Aufarbeitung usw. liegen bleibt.

 

Projektwerkstatt, Friedrich-Ebert-Str. 125, 4400 Münster

 

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Copyright © 1999 CONTRASTE Monatszeitung für Selbstorganisation
Stand: 11. Januar 2010