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Los Geht's 2011

LOS GEHT’S 2011

Das Hubenthalhof-Experiment

In nicht-kommune Kreisen gibt es für die Art von Vorschlägen, die den Orga-Leuten bei unserem ersten Vorbereitungstreffen für das »Los Geht’s 2011« stellvertretend von Steffen aus Niederkaufungen vorgelegt wurden, eine Redewendung: Das ist doch eine Schnapsidee!

Von Matthias Zellmer, Kommune Waltershausen (KoWa) # Trotz latenter Skepsis, ließ sich das Orga-Team auf die Idee ein, das Treffen für Kommune- Interessierte in diesem Jahr nicht in einer bestehenden Gemeinschaft stattfinden zu lassen, sondern auf dem Hubenthalhof in Oberkaufungen. Einem alten Gutshof, der seit längerer Zeit sich selbst und damit dem Verfall, sowie den überwuchernden Kräften der Natur überlassen worden war.

Jedoch gab es bei der Idee noch ein weiteres Detail, welches sie in den Augen vieler erst recht zu einer Schnapsidee machte: Das Los Geht’s sollte für jene Menschen, die es sich vorstellen konnten, zu einem konkreten Gründungstreffen der noch nicht existenten Hubenthalhof- Gruppe werden. Frei nach dem Prinzip: »Wer will, kann nach dem Los Geht’s gleich da bleiben.«

Doch bevor an Pfingsten gut 300 Menschen den alten Gutshof und sein etwa 10.000 qm großes Gelände mit Leben füllten, galt es das Areal innerhalb von zwei Arbeitswochen und zum Teil mit schwerem Gerät von Gestrüpp, kleineren Bäumen und jeder Menge Müll und Schrott zu befreien. Die ganz groben Arbeiten wurden schon im Februar erledigt und in der Woche direkt vor dem Los Geht’s wurde dann aus dem hässlichen Entlein ein fast schon Festival tauglicher Veranstaltungsort u.a. mit Zeltplatz, Duschen, Toiletten, Workshop-Zelten und einer voll ausgestatteten Küche.

Dabei sorgte die Gemeinde Kaufungen für Wasser und Strom und half mit dem passenden Gerät sowie fach-personeller Unterstützung beim Häckseln von Sträuchern und Gestrüpp. Die dadurch gewonnenen Häcksel wurden zu Wegen und vor allem in der zu Anfang ohne Dach dastehende Scheune ausgestreut. Da diese Scheune der Ort für die Plena sein sollte, wurde sie zudem mit einer großen Bühne und insbesondere mit einem provisorischen Dach versehen.

Nachdem auf diese Weise, über die beschriebenen Arbeiten hinaus, noch tausend weitere Kleinigkeiten erledigt waren, trudelten dann am Freitag vor Pfingsten nach und nach die TeilnehmerInnen ein. Das Orga- Team konnte damit erst einmal ein bisschen durchschnaufen. Denn an den kommenden Tagen bis Pfingstdienstag blieben zu unser aller Zufriedenheit größere Katastrophen aus und es wurden in zahlreichen Workshops Gemeinschaften und Gründungsgruppen vorgestellt, Ideen und Konzepte diskutiert sowie an den Abenden kräftig gefeiert. Zudem gab es am Pfingstmontag gut besuchte Führungen durch die Kommunen in der Nachbarschaft – gASTWERKe, Niederkaufungen und Villa Locomuna.

Eine wirkliche Besonderheit im Vergleich mit vorhergehenden Los Geht’s war die Gründungsgruppe Hubenthalhof. Denn es fanden sich schlussendlich tatsächlich mehr als ein dutzend Menschen, die sich, nachdem sie das ganze Wochenende kontinuierlich in Workshops inhaltlich gearbeitet hatten, nun als solche bezeichnen. Die nächsten drei Treffen am Hubenthalhof sind bereits verabredet und es gibt auch schon erste Ideen für ein konkretes Vorgehen, um in nicht all zu ferner Zukunft zur Hubenthalhof-Gemeinschaft zu werden.

Aber auch das Los Geht’s als Veranstaltungskonzept hat sich mal wieder mehr als bewährt. Dies besagen zumindest die zahlreichen positiven Rückmeldungen der TeilnehmerInnen, von denen hoffentlich möglichst viele über dieses Treffen in Gemeinschaften landen werden.

 

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Stand: 27. Juni 2011