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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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Juni 2008

Aus dem Inhalt
Alternativgipfel

EINE ANDERE ENERGIEWIRTSCHAFT IST MÖGLICH:

Pionierfunktion neuer Energiegenossenschaften

Nur sehr selten werden die »sozialen« Aspekte der Energieversorgung thematisiert. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass die Diskussionen über mitgliederorientierte bzw. nutzerorientierte Lösungen für eine umweltverantwortliche Energiewirtschaft meistens ausgeklammert bleiben, manchmal sogar bewusst diffamiert werden. Trotzdem kommt es gegenwärtig zu einer immer größeren Zahl genossenschaftlicher Lösungen im Energiesektor mit weiter wachsender Tendenz. Solche Lösungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, ist Ziel des Themenschwerpunkts. Eigeninitiativen, die auf verantwortungsvolle genossenschaftliche Lösungen zurückgreifen, sollen auf diese Weise gestärkt werden.

Burghard Flieger, Red. Genossenschaften # Bei der Auseinandersetzung um eine nachhaltige Energieversorgung wird der Blick seit Jahren zu sehr auf Fragen der Ressourcen und der Technik gerichtet. Um neue energiewirtschaftliche Konzepte dauerhaft zu verwirklichen, kommt sozialen Aspekten wie Eigentums-, Entscheidungs- und Verantwortungsstrukturen aber mindestens eine ebenso große Bedeutung zu. Dafür müssen die entsprechenden stabilitätsschaffenden, rechtlichen Strukturen entwickelt werden. Hier bieten sich besonders Unterstützungsstrukturen für Genossenschaften an. Stehen diese doch für Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Der genossenschaftliche Förderauftrag erfordert gesetzlich eine stringente Umsetzung des Mitgliederwillen und -nutzens.

Anschauliche Beispiele

Bei diesem Schwerpunkt stehen drei aktuell besonders relevante Ansätze im Vordergrund, jeweils mit Beispielen veranschaulicht:

Solargenossenschaften, die das Beteiligungsinteresse finanziell weniger potenter Investoren für dezentrale bürgerschaftliche Lösungen wecken;
Bioenergiedörfer, die integrierte Lösungen in Richtung eigenständiger Energieversorgung und die gleichzeitige Einbindung von Energieerzeugern und -verbrauchern in die Verantwortungsstrukturen praktizieren sowie
Energieverbrauchergenossenschaften aus der Gaspreisboykottbewegung, die vor allem auf mehr Beteiligung und Verantwortungsübernahme der Konsumenten in städtischen Regionen setzen.

In das Thema eingeführt wird durch einen grundlegenden Artikel. In diesem werden Verbraucherbeteiligung und ein Überblick zu energiegenossenschaftlichen Ansätzen miteinander verbunden. Der Beitrag kommt zu der Schlussfolgerung, dass die Pionierfunktion der Energiegenossenschaften als nutzerorientierte Unternehmensorganisation für eine partizipative Einbindung der Verbraucher systematisch aufgearbeitet werden müsste. Von ihnen lässt sich lernen, wie sie ihren Dialog mit ihren Mitgliedern und vor allem Mitgliederkunden organisieren, um die sozialen und ökologischen Dimensionen der Nachhaltigkeit umzusetzen. Gefordert wird allerdings auch darauf aufbauend Instrumente einer partizipativen Kundenbeteiligung wie Energie- und Verbraucherbeiräte oder die Erzeuger-Verbraucher-Kooperation weiterzuentwickeln.

Zur Nachahmung anregen

Anschließend werden diese Überlegungen anhand von Beispielen konkretisiert. Die Gründung der 1. St. Ingberter Bürger-Solargenossenschaft will nicht nur Solarenergie erzeugen, sondern verlangt ein »Sozialagio« von 10%, um damit soziale Projekte und Bedarfe in der Region zu unterstützen. Sie ist damit Vorreiterin geworden, die Vorbild für viele weitere Nachfolgeprojekte sein will. Als Bioenergiedorfgenossenschaft organisiert die Energieversorgung Honigsee eG in der ehrenamtlich geleiteten Gemeinde Honigsee mit 450 Einwohnern mit ihren Aktivitäten die Errichtung eines Nahwärmenetzes. Das damit verbundene hohe bürgerschaftliche Engagement ließ das Ganze zu einem bundesweiten Vorzeigemodell werden.

Der Hinweis auf eine Tagung zum Thema Energiegenossenschaften »Eine andere Energiewirtschaft ist möglich – Handlungsfelder, Beispiele, Akteure und Weiterentwicklung « runden diesen Schwerpunkt ab. Die Veranstaltung findet statt vom 04. bis 06. Juli 2008 im TaT – Transferzentrum für angepasste Technologien in Rheine bei Münster.

Schwerpunktthema Seite 7 bis 10

SCHWERPUNKTTHEMA:

Verbraucherbeteiligung Perspektiven einer bürgernahen, demokratischen Energieversorgung Seite 7

1. St. Ingberter Bürger-Solargenossenschaft Die Sonne als Schmelztiegel – das Werden einer Photovoltaikgenossenschaft Seite 8

Solar-Bürger-Genossenschaft Bürstadt Solarstrom als Sparbuch Seite 8

Energieversorgung Honigsee eG Erzeugte Energie vor Ort nutzen – ein Bioenergiedorf macht Furore Seite 9

Energiegenossenschaft Nordwest eG Energie ist ein Gut der Daseinsvorsorge Seite 10

 

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Stand: 31. Mai 2008