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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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Juni 2007

Aus dem Inhalt
Erfolgreicher Protest

STADTTEILGENOSSENSCHAFTEN

"Was Menschen zum Leben brauchen" 
- soziale und wirtschaftliche Teilhabe auf lokaler Ebene sichern

Gesellschaftliche Teilhabe aller, Nachhaltigkeit, Demokratie und Selbstorganisation sind die Kernideen der Gemeinwesenökonomie. Für die zukunftsfähige Organisation des Sozialen können sie als verallgemeinerbar angesehen werden. Welche Organisationsform vor Ort aber kommt diesen Anforderungen im Idealfall am nächsten? Genossenschaften und zwar Stadtteilgenossenschaften drängen sich hier als Dach, Rahmen bzw. Trägerschaft geradezu auf. In ihnen steckt alles, was für die Umsetzung einer konsequenten Gemeinwesenökonomie wesentlich ist. Der Schwerpunkt veranschaulicht dies durch konzeptionelle und praktische Beispiele.


Stadtteilgenossenschaft Sonnenberg eG, Chemnitz: Mitglieder tragen sich in Gründungsurkunde ein
Foto: Winfried Haas

Burghard Flieger, Red. Genossenschaften - "Gemeinwesenökonomie dient der Erhaltung der materiellen und nicht-materiellen Lebensgrundlagen des Gemeinwesens und soll den Zugang aller Gesellschaftsmitglieder, insbesondere der benachteiligten, an diesen Lebensgrundlagen gewähren," betont Susanne Elsen, Professorin an der Fachhochschule München, immer wieder in ihren verschiedenen Ausführungen zu den Perspektiven der sozialen Arbeit. "Sie sichert die sozialen und ökonomischen Teilhaberechte auf lokaler Ebene, die den Benachteiligten unter den Folgen der neoliberalen Globalisierung ... zunehmend vorenthalten werden. Es geht um die selbstbestimmte Nutzung der Potentiale der Bevölkerung, die Erhaltung des Sozialen Kapitals und die Sicherung, Nutzung und Schaffung dessen, was Menschen zum Leben brauchen. Dazu gehören ein Dach über dem Kopf, Grund und Boden, eine existenzsichernde Arbeit, eine angemessene Infrastruktur, sauberes Wasser etc."

Stützender Rahmen

Kooperation und Vernetzung auf lokaler Ebene, zumal wenn neben sozialen Aspekten auch wirtschaftliche Aktivitäten eine zentrale Rolle spielen, benötigen für die Trägerschaft einen rechtlichen Rahmen. Die Organisationsform der Genossenschaft mit ihrer Bedarfsorientierung (Förderprinzip), der Übereinstimmung von EigentümerInnen und Nutzenden (Identitätsprinzip), der Ausrichtung auf Personen (Demokratieprinzip) und der Berücksichtigung der Gemeinschaft (Solidaritätsprinzip) stellt hierfür einen Rahmen zur Verfügung. Dieser erleichtert, die hohen Ansprüche umzusetzen, die sich meist nur mit vielen Abstrichen und Schwierigkeiten verwirklichen lassen.

Wie wichtig ein solcher Rahmen ist, verdeutlicht der einleitende Beitrag, der die Vielfalt von Interessen unter einem Dach als besonderes Kennzeichen von Stadtteilgenossenschaften herausarbeitet. Entsprechend werden am Ende des Artikels strukturelle Hilfen für die Satzungsgestaltung formuliert, um so den unterschiedlichen Anforderungen Rechnung zu tragen. Als Ausblick des Schwerpunkts erfolgt die Ankündigung einer Tagung, die vom 06. und 07. Juli 2007 in Chemnitz stattfindet. Auf dieser erfolgt eine Verortung der Stadtteilgenossenschaften im Rahmen der Kooperativen Stadtumbau- und der gemeinschaftlichen Stadtentwicklung. Sie wird einen umfassenden aktuellen Überblick über die gegenwärtige Praxis von Stadtteilgenossenschaften geben.

Mühen der Ebenen

Diese Praxis von den aufwendigen Schritten zur Gründung bis zum schwierigen Alltag - Mühen der Ebenen - wird im Schwerpunkt anhand von drei Beispielen erläutert. Der Stadtteilgenossenschaft Sonnenberg eG als einer der wichtigen Akteure im Stadtumbau in Chemnitz ist es bisher gelungen, sowohl bei den Wohnungsunternehmen, bei der Stadtverwaltung als auch bei anderen Partnern die erforderliche Akzeptanz zu erwerben. Sehr viel engagierte Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit war dafür notwendig. Wie unterschiedlich die Entwicklungswege von Stadtteilgenossenschaften sein können, zeigen die anderen beiden Beispiele. Während der SBS, Sozialer Betrieb Sulzbach, vor allem auf die Einbindung lokaler Organisationen aus dem sozialen Bereich wie Diakonie und Caritas setzt, stehen beim Netzwerk Wehlheiden Handwerker und KleinunternehmerInnen als Akteure im Vordergrund. Sie hoffen, durch Provisionsgeschäfte bei der Auftragsvermittlung die eigenkapitalschwache Stadtteilgenossenschaft behutsam "aufzurichten".

Schwerpunktthema Seite 7 bis 10

SCHWERPUNKTTHEMA

Stärke in der Vielfalt - Stadtteilgenossenschaften bündeln Engagement vieler Interessengruppen

Seite 7

Sonnenberg eG Bürgerarbeit aktivieren

Seite 8

Sozialer Betrieb Sulzbach eG Genossenschaft schafft Arbeitsplätze

Netzwerk Wehlheiden - Energisch regional!

Seite 9

Buchbesprechung, Tagungshinweis: "Stadtteilgenossenschaften und Stadtumbau"

Seite 10

 

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Copyright © 1999 CONTRASTE Monatszeitung für Selbstorganisation
Stand: 07. August 2008