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hackthenazis

"Hackthenazis"

Nazikonzert in Sachsen von Antifa verhindert

"Hackthenazis" hieß die Aktionswoche nach dem 8. Mai, in der antifaschistische Hacker in mehrere Nazi-Sites und -Foren eindrangen, um sie nach ihren Vorstellungen zu verändern. Aber es wurden hierbei nicht nur Homepages gekidnapped, sondern auch weitere Verwirrung gestiftet. In Sachsen wurden die gehackten Daten dafür benutzt, ein Nazikonzert zu verhindern und das kam so...

von xhatemakesyoustrongx in indymedia (leicht gekürzt) - Am 15. Mai wollte der Dresdner Neonazi Karsten Scholz ein Konzert veranstalten mit den Bands Absurd, Propaganda, Sachsonia, Eternal Bleeding und Racial Purity. Auf eher unkonventionelle Weise wurde dies durch die Antifa verhindert.

Sie boten Scholz die Lokalität an und sorgten so dafür, dass Neonazis umsonst durch Sachsen reisten und das Konzert ins Wasser fiel.

Dumm, Dümmer, Nazi-Schülerzeitung!

In letzter Zeit gab es diverse hacks von Naziseiten bei denen teilweise recht umfangreiche Daten öffentlich wurden. Damit muss doch was anzufangen sein, dachten wir uns.

So erlebte auch die geplante bundesweite Nazischülerzeitung "independent" ihre unfreiwillig vorzeitige Veröffentlichung. Einige werden sich fragen, wie es denn um dieses Projekt aktuell bestellt ist. Nun wir haben es weiter verfolgt und können sagen, es steht auch weiterhin unter keinem guten Stern. "Rettet Bernd das Brot" war eine der Forderungen nach dem ersten indymediabericht zum Projekt Schülerzeitung. Hier können wir vermelden "Bernd ist gerettet" Die ARD hat die Macher der Zeitung, u.a. Karsten Scholz, mit einigem Nachdruck auf ihre Rechte verwiesen und diese haben das Layout daraufhin geändert.

Karsten Scholz, ein in der Region Dresden aktiver Neonazi bemüht sich auf verschiedenen Ebenen seinen Kampf zu führen. Er gibt das Fanzine "Rufe ins Reich" heraus, demonstriert hinter dem Transparent "Freie Kräfte Sachsen", gibt sich als Mitglied des Nationalen und sozialen Aktionsbündnis Mitteldeutschland aus, veranstaltet Nazikonzerte und initiierte das Projekt einer unabhängigen Schülerzeitung-"independent".

Bereits in der auf indymedia veröffentlichten Rundmail von Karsten wurde zur Finanzierung der Zeitung ausgeführt, dass "diese große Sache durch Konzerte" sowie "durch eigene Aufwendungen und (hoffentlich) durch Versände, Läden, Labels und Kameradschaften unserer Szene" erfolgen soll. Was die Verteilung betrifft, da ist Karsten etwas weitergekommen. Verschiedene Naziversände haben ihre Mitarbeit angekündigt. Einzig die Finanzierung der auf 25.000 Exemplare veranschlagten Zeitung steht nach wie vor auf äußerst wackligen Beinen. Erst die Hälfte des Geldes hat er beisammen.

Als vorgezogene Geburtstagsparty wollte Karsten Scholz nun am 15. Mai ein Benefizkonzert für die "independent" veranstalten. Die Bands hatten bereits zugesagt, nur ein Veranstaltungsraum fehlte noch. Na und da sagten wir uns, dem Manne muss unbedingt geholfen werden. Schnell ne Legende verschafft und per email boten wir kurzerhand einen Raum an. Nach ein bisschen Mailverkehr, schickte er seine Telefonnummer und bekam ne anonyme zurück. Von nun an führte Karsten die Verhandlungen vom Anschluss seines Arbeitgebers... Am Telefon erzählte er freimütig vom Projekt Schülerzeitung und dass er am Sonntag mit dem NPD-Landtagsabgeordneten Klaus Menzel, seinem Anwalt und den Bands anreisen werde und dass doch bitte wir den Schleusungspunkt machen sollen, er kenne sich in der Gegend nicht so aus. Kein Problem, natürlich übernahmen wir auch das noch. War nur noch der Vertrag zu klären. Der kam per Mail und sollte am Abend selbst erst unterschrieben werden.

Mitten in der sächsischen Pampa

Sonntagabend 18.45 war es dann soweit, Karsten Scholz meldete sich telefonisch, er fand doch tatsächlich den Veranstaltungsort nicht. Besser gesagt: er war da und zwar mitten in der sächsischen Pampa, vor einem stillgelegten Gasthof, in dem nur eine Wimpelkette mit DDR-Fähnchen an Geschäftszeiten erinnerte.

Erheitert wurde ihm nun mitgeteilt, dass es mit dem Konzert am Abend wohl nix wird und er seit Tagen mit der Antifa verhandelt. Wenige Minuten später war die Infonummer für das Konzert tot. Da standen sie nun: der Karsten, die Bands, der Anwalt und der Abgeordnete und schauten sicher dumm aus der Wäsche. Mehr ist ihnen an dem Abend nicht passiert, die Antifa war leider nicht vor Ort. Wir geben es auch zu, niemand wollte das Risiko eingehen. Alle, die wir fragten, schüttelten mit dem Kopf und meinten, so doof kann kein Nazis sein und wir zweifelten selbst manchmal. Aber wir sind alle eines besseren belehrt worden. Das nächste mal stehen wir mit der Keule da, versprochen!

Abschließend sei gesagt auch wenn Karsten seine Kameraden immer wieder auffordert zu den Einladungen "Nichts in Foren schreiben!" und "Niemals in Verteilerlisten setzen!!!" es nützt einfach nichts, wenn er sie selbst an Gott und die Welt verschickt.

Und ein letztes noch an die Nazis, die gestern umsonst durch die sächsische Landschaft gegurkt sind oder die das hier lesen. Wer sich mit Karsten, den Freien Kräften Sachsen, dem Projekt Schülerzeitung usw. abgibt, der kann gewiss sein, die Antifa ist nicht nur nicht weit weg, sie ist direkt dabei und ihr werdet noch manche Überraschung erleben.

In diesem sinne, Karsten xhatemakesyoustrongx

Und Genossinnen und Genossen, die Daten der hacks nicht nur konsumieren, nutzen!!

Antifa heißt kreativ sein! ... 

 

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Stand: 07. August 2008