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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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Fahrradmesse

Saisonstart der Fahrradbranche

Pssst - Fahrradmesse


Foto: Götz Paschen

Mit 7,50 Euro gehörte man zur
Gemeinde. Zwei Tage lang wurde
im Bremer Messezentrum das
Fahrrad angebetet. Die Gemeinde
war andächtig versammelt.

Götz Paschen, Redaktion Bremen-Umland - Im Rundparkours probefahren: meistens im Liegen. Eine kurze
"Bergstrecke" machte den Schaltungstest möglich.
Ich hatte die Gnade eine Rohloff
14-Gang Nabenschaltung (www.rohloff.de) auf einem Kurzlieger
zu testen.
Gefühlsmäßig völlig überfordert, wo ich
sonst nur zwischen 3 Gängen wählen
kann. Konnte es aber gar nicht genießen, weil ich zusehen
musste, keinen
über den Haufen zu fahren. Ein bisschen
italienische Straßenverhältnisse: jeder
macht, was er für richtig hält, und keinem passiert etwas.
Dass ich auf der Huppelstrecke mit dem Kurzlieger verreckt
bin und absteigen musste und mich der
Roller mit seinen perfekt justierten Bremsen abgeworfen hat,
lassen wir einmal
unter den Tisch fallen. Daneben der Kinderparkours.
Probefahrt auf dem ersten
Rädchen. Die Ausstellung war am
15./16.2. zwischen 9 und 18 Uhr gut bis
sehr gut besucht. Die Messe Bremen hatte umfangreich
geworben.

Strahlendes Ereignis

Neu: der 12-Volt Seitenlaeuferdynamo
mit Scheinwerfer (www.bumm.de). Damit geht es jetzt doppelt
so hell durch die
Nacht (normal 6 Volt). Auf die Frage
nach abbrechenden Plastikhaltern an
Lampe oder Rücklicht hatte der Mann
am Stand keine vernünftige Antwort.
Was zu lange hält, zerstört eben auch
den eigenen Umsatz. Anders denkt da
Wilfried Schmidt, Erfinder des gleichnamigen Dynamos vorne in
der Vorderradachse (www.nabendynamo.de). Dreht
sich das Rad, brennt das Licht, Schnee,
Regen ... alles egal. Das Schmuckstück
kostet 149 Euro. Die Lampe 59 Euro. Hier
baut ein Techniker für die Ewigkeit. Sie
schlucken? Über 200 Euro für eine Fahrradlichtanlage? Ja
logisch! Das kostet Ihr
Auto doch trocken im Monat. Daneben
serienreife Fahrradreifen mit Spikes für
Glatteisfahrten (www.schwalbe.com).
Die Dame am Stand wollte aber nicht
glauben, dass ihr berüchtigter Weltreisereifen Marathon XR
bei mäßigem Niedersachsengebrauch seitlich schon vor der
Zeit gerissen war. Monströse Federgabeln
präsentierte "Shock Therapy" und dazu
den Video mit Downhill-Strecke, Salto
und Knochenbruch-Akrobatik.

Die Messe lag terminlich gut. Bevor
die Frühlingshormone den Händlern die
Kunden in den Laden treiben. Das Interessanteste für die
Privatkunden mit nur
mäßigem Technikinteresse wird wohl
der umfangreiche Radtouristikteil gewesen sein. Ob Ostakzent
oder bayrischer Jodelhut mit Lodenjacke die verschiedensten
Regionen waren mit Kartenmaterial
und Fototafeln vertreten. Spontane Anregungen für den
bevorstehenden Sommerurlaub. Bunt gemischtes Programm für
jeden Geschmack und das Ganze perfekt
organisiert. Ein Lob an Ulrike Saade, die
ehemalige Geschäftsführerin des VSF
(Verbund selbstverwalteter Fahrradbetriebe), und ihre
Mitarbeiter von "velo:konzept" aus Berlin, die den Spaß
und ein umfangreiches Vortragsprogramm vorbereitet hatten
(www.fahrradkongress.de). Neben Zweiradtouristik
und Ausrüstung gab es aber auch ganz
solide Fahrräder. Bemerkenswert die Firma Utopia
(www.utopia-fahrrad.de):
Hier verdient allein schon der elegante
Rundumkettenschutz einen Extrapreis
für Alltagstauglichkeit. Sand, Matsch,
Salz ... kein Thema mehr.

Dann das Wiedersehen mit Annie und
Lars von Christianiabikes. Zehn Jahre
nach meinem Abschied als Werkstattpraktikant auf Bornholm.
Lasträder und
Anhänger: ihr Lebensthema. Rundes
Dach über dem Transportkasten, neue
Rahmenkonstruktion: viel verbessert
und optimiert, ohne den alten Charme
ihrer Räder beeinträchtigt zu haben. Sie
wollen sparen? Zweitwagen verkaufen,
Lastrad kaufen, Fitnesscenter abmelden.
Das neue Taxi-Dreirad habe ich im Parkours probegefahren
genial. Zwei Erwachsene vorne rein, Dach runter, Regendecke
über die Beine. Keiner wird nass und
Spaß wie die Kinder. Schon der Parkours
ist den Eintrittspreis wert. In dieser Halle
scharen sich um die Fahrstrecke alle regionalen Händler und
bieten ihre Räder
zur Probefahrt an. Soviel Auswahl hat
man als Kunde sonst nicht. Und so viele
skurille Konstruktionen wie hier kann
man bundesweit auf einem Haufen nur
selten probefahren. Nix für billig, könnte
man als abschließendes Messemotto ergänzen. Kein Rennsport,
wenig Schnickschnack. Qualität, die den hohen Ansprüchen
eines Alltagsradlers gewachsen
ist.

Tipp: fahrrad.markt.zukunft,
Messezentrum Bremen im nächsten
Jahr: 28./29.2.2004. Jetzt schon
vormerken.

 

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Copyright © 1999 CONTRASTE Monatszeitung für Selbstorganisation
Stand: 07. August 2008