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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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April02

Aus dem Inhalt
Keine Abschiebung!

AUSWERTUNG ANTI-NATO-AKTIONEN

Widerstand - direkt, kreativ und visionär!


Samstag, 2. Februar 2002: "Nacktaktion" mit Parolen auf dem Körper

Vom 1.-3. Februar fand in München die NATO-Tagung statt. Neben den Herrschenden hatten sich auch zahlreiche Gruppen und Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen mit vielfältigem Protest angekündigt, um den reibungslosen Verlauf der "Sicherheitskonferenz" zu stören und gegen die Politik anzustänkern, für welche die NATO steht: Krieg für ökonomische Interessen, Militarisierung und Aufrüstung weltweit - nach außen und nach innen. Die Stadt München und das Land Bayern wollten mit allen Mitteln der NATO eine protestfreie Stadt präsentieren, doch Widerstandsgruppen agierten mit einer ungewohnten Breite kreativen Widerstands. Daher lohnt eine genauere Auswertung - als Ausgangspunkt für eine Weiterentwicklung.

Von Espi, Rehzi, Jörg, Björn und anderen, beteiligt an den Aktionen in München und ihrer Auswertung - Nach Einschüchterungsversuchen im Vorfeld, zu welcher u.a. die Kriminalisierung des Anti-NATO-Komitees zählte und die in der Hausdurchsuchung des Infoladens gipfelte, zeigte sich der bayerische Rechtsstaat von seiner "besten" Seite: Kurz vor Tagungsbeginn sah sich der Widerstand mit einem totalen Demonstrationsverbot inklusive aller Ersatzveranstaltungen unter freiem Himmel konfrontiert, gestützt auf die Konstruktion "gewaltbereiter ChaotInnen" durch Medien und PolitikerInnen.

Die Abschottung der Innenstadt durch 3.000 PolizistInnen, die sich später als äußerst brutal erwiesen, ständige Kontrollen und ein verzerrtes Bild der NATO-GegnerInnen erzeugten ein merklich repressives Klima. Davon betroffen war auch der "Carneval against NATO", ein Projekt, das in der Vorbereitung sehr viel Unterstützung und Zuspruch erfuhr: Geplant war dieser als ein bunter Umzug am Samstag morgen, mit Musik, Kultur und radikalpolitischen Inhalten der Menschen mit verschiedensten Bezügen ... Theaterleute, SchülerInnen, AkteurInnen aus den Transgender- und Pink-Silver-Bereichen, kreative WiderständlerInnen und Direct-Action-Gruppen. In diesem Sinne sollte der Carneval eine Plattform für kreativen Protest und direkte Aktionen bieten. Doch aufgrund der drohenden Repressionen musste der Carneval abgesagt werden, u.a. um die bewusst selbstorganisierte Infrastruktur (Sound-System, Lautsprecherwagen, Generator usw.) nicht zu gefährden. Auch zahlreichen Gruppen von außen wurde die Einreise verweigert: Bussen aus Berlin, Freiburg und der Schweiz wurde die Einreise mit fadenscheinigen Begründungen verwehrt.

Aus allem entstand zunächst eine Lähmung. Eingeschüchtert blieben etliche AktivistInnen zu Hause oder fuhren zu anderen Aktionen. Doch die Lähmung konnte zumindest in Teilen überwunden werden, weil sich Gruppen auf kreative Protestformen vorbereiteten und aus einem Direct-Action-Training in den Tagen vor der NATO-Tagung direkte Aktionen entstanden, die die Lähmung aufbrachen. Der Blick auf diese Aktionen und eine kritische Reflexion über gelungene, ausbaufähige und gescheiterte Aktionen bilden den Schwerpunkt dieser CONTRASTE.

Die AutorInnen stammen aus den Gruppen, die kreativen Widerstand und direkte Aktion den sonst üblichen einheitlichen Großaktionen vorziehen. Es ist ihr Blickwinkel, der prägend ist.

Im Internet ist eine Übersicht von Auswertungstexten und Links unter www.hoppetosse.net zu finden.

Schwerpunktthema Seite 7 bis 9

 

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Stand: 07. August 2008