Über uns

CONTRASTE ist die einzige überregionale Monatszeitung für Selbstorganisation. Seit 1984 dient sie den Alternativen Bewegungen als Sprachrohr und Diskussionsforum. AktivistInnen aus den unterschiedlichsten Bewegungen verfolgen mit der Herausgabe der Zeitung das Ziel, zu den von Globalisierung, Sozialabbau, Massenarbeitslosigkeit und Umweltzerstörung geprägten herrschenden Verhältnissen Alternativen zu diskutieren, Entwicklungen aufzuzeigen, eigene Utopien zu entwickeln und diese zu erproben. 

Contraste-Redaktion als geschützter Raum

In unseren Diskussionen und Kontroversen pflegen wir einen solidarischen Umgang miteinander und eine Kommunikation des Wohlwollens, der gegenseitigen Achtung und der Gewaltlosigkeit. Unser Ziel ist ein geschützter Raum. Dies schließt Schmähungen, Unterstellungen, Beleidigungen, Verletzungen oder andere unsachliche Angriffe gegen Personen oder Projekte/Gruppen aus.

Es gibt keinen allgemeinen Maßstab, was als Angriff unter der Gürtellinie zu gelten hat. Für uns gilt das individuelle Empfinden der Angegriffenen als Maßstab.

Das heißt nicht, dass die Verantwortung für die Zurückweisung solcher Angriffe alleine bei den Angegriffenen liegt. Jedes Redaktionsmitglied ist aufgefordert, sich aktiv einzubringen, wenn sie/er empfindet, dass unsere Kommunikationsregeln nicht geachtet werden.

Redaktionsmitglieder, die den geschützten Raum nicht achten, können bis zum nächsten Plenum aus dem Redaktionsverteiler ausgeschlossen werden, wenn drei Redaktionsmitglieder dies begründet einbringen. Auf dem nächsten Plenum findet dazu eine Aussprache und Beschlussfassung statt.

Kleine Chronologie der CONTRASTE

Von Dieter Poschen, Redaktion Heidelberg - »Viererbande«, »Basis«, »Betriebszeitung in der taz« waren bis 1984 die Kommunikationsorgane der Selbstverwaltungsszene. 1984 war die Bewegung auf ihrem Höhepunkt und initiierte selbstbewusst gleich weitere größere Projekte bei einer Messe auf dem Gelände der damals noch selbstverwalteten ASH-Krebsmühle in Oberursel bei Frankfurt. Der Standort für die Messe war nicht zufällig Hessen, die erste rot-grüne Landesregierung befand sich in den Startlöchern. Der 1983 gegründete »Verband der Selbstverwalteten Betriebe Hessens« hatte ein Förderprogramm für die hessische Selbstverwaltungsszene vorbereitet, den »Hessentopf«, der neben der Diskussion um eine eigene Bank der Bewegung im Mittelpunkt von Diskussionsveranstaltungen auf der Projektemesse stand. Gegründet wurde aber auch ein Zeitungsprojekt, das fortan als Diskussionsforum der selbstverwalteten Betriebe und selbstorganisierten Projekte erscheinen sollte: das »Wandelsblatt«, dessen erste Ausgabe im Oktober 1984 erschien. Schon nach der zweiten Ausgabe mussten die HerausgeberInnen klein beigeben, denn »Deutschlands große Wirtschaftszeitung«, das »Handelsblatt« klagte per Einstweiliger Verfügung mit hoch angesetztem Streitwert gegen das Logo des kleinen »Wandelsblatt«, daß sich ab Februar 1985 in CONTRASTE umbenannte.

Über und mit dem Forum CONTRASTE wurden im Laufe der nächsten Jahre viele kleine und größere Projekte von der Selbstverwaltungsbewegung initiiert und kritisch begleitet. So nutzte beispielsweise der Verein »Freunde und Förderer der Ökobank« CONTRASTE zur Diskussion und Einlagensammlung der Bank bis zur Gründung der Bank im Jahr 1988. Trotz erfolgreicher Initiierung vieler Großprojekte und Verbände musste die Zeitung immer wieder Rückschläge in ihrer Entwicklung hinnehmen. Erfolgreiche Betriebe, Geldinstitute und Verbände legten sich eigene Marketinginstrumente zu, CONTRASTE spielte mit seinem kritischen Anspruch fortan keine Rolle mehr in der Öffentlichkeitsarbeit der sich etablierenden Projekte.

»Ökologisch leben, friedlich arbeiten in einer selbstbestimmten Gesellschaft« dieser Slogan der Projektemesse 1984 zieht sich bis heute als roter Faden durch die Spalten der CONTRASTE. Mit selbstbestimmten Leben in einer zukünftigen Gesellschaft beschäftigen sich viele Initiativen und Projekte und nutzen das Forum CONTRASTE zur Diskussion und Weiterentwicklung ihrer gesellschaftlichen Utopien.

Seit 1985 dokumentiert CONTRASTE mit den BUNTEN SEITEN die Adressen selbstverwalteter und selbstorganisierter Projekte und Betriebe, die zunächst als jährliche Zeitungsbeilage erschienen und seit 1995 in Buchform herausgegeben werden. Die so entstandene Datenbank »von unten« wird kontinuierlich weiterentwickelt.  

CONTRASTE - Mitmachzeitung der Solidarischen Ökonomie

Von Heinz Weinhausen

„Wenn Du die Twin Oaks - Kommune in die USA besuchst, magst Du auch einen Artikel darüber für die CONTRASTE schreiben?" so fragte ich Lorenz aus Wien. Gefragt. Getan. Und im Februar 2006 konnte der Zeitungsschwerpunkt "Kommunen international" erscheinen und bundesweit wie auch in Österreich und in der Schweiz gelesen werden.

Monatlich schreiben und berichten Menschen vielfältig aus den alternativen Projekten und Initiativen für die selbstorganisierte Szene selbst, um Erfahrungen weiterzugeben, um in Kontroversen zu lernen, um Perspektiven zur Gesellschaftsveränderung zu entwickeln. Und natürlich schreiben sie ebenso für diejenigen, die Ausschau halten, wie sie den Zumutungen des entfremdeten kapitalistischen Alltags ein Stück entfliehen können.

Zu verdienen gibt es dabei nichts. Die zur Zeit dreißig RedakteurInnen (Lokal- und Fachredaktionen) arbeiten nach dem Prinzip der Freiwilligkeit. Ebenso wird für angefragte oder eingereichte Beiträge von Autorinnen und Autoren kein Honorar gezahlt. Damit ist die Zeitung seit 1984 gut gefahren, anders hätte sie den Rückgang vieler selbstverwalteter Betriebe und Projekte in den Neunzigern auch gar nicht verkraften können, die dann ja auch ihr Abo mit auflösten. Andererseits konnte durch das Prinzip der Freiwilligkeit der Reiz der Authentizität stets erhalten bleiben.

Für die alltägliche Zusammenarbeit der versprengten Redaktionen hat sich die interne Mailingliste und ganz altmodisch das Telefon bewährt. Unser wichtigster Kommunikationsort ist allerdings das einmal jährlich an einem Wochenende stattfindende Redaktionstreffen. Hier pflegen wir unsere Bekanntschaft und Freundschaft, heißen neue MitmacherInnen willkommen. Wir ziehen Bilanz und schmieden neue Pläne. Und probieren die Probleme untereinander konstruktiv und deeskalierend zu lösen. Als es letztes Jahr in der Mailingliste zwischendurch hochkochte, wo dann auch in allseits bekannter Weise unterstellt und beleidigt wurde, nahmen wir uns viel Zeit dafür auf unserem Plenum. Herausgekommen ist unser neues Selbstverständnis: „In unseren Diskussionen und Kontroversen pflegen wir einen solidarischen Umgang miteinander und eine Kommunikation des Wohlwollens, der gegenseitigen Achtung und der Gewaltlosigkeit. Unser Ziel ist ein geschützter Raum. Dies schließt Schmähungen, Unterstellungen, Beleidigungen, Verletzungen oder andere unsachliche Angriffe gegen Personen oder Projekte/Gruppen aus. Es gibt keinen allgemeinen Maßstab, was als Angriff unter der Gürtellinie zu gelten hat. Für uns gilt das individuelle Empfinden der Angegriffenen als Maßstab. Das heißt nicht, dass die Verantwortung für die Zurückweisung solcher Angriffe alleine bei den Angegriffenen liegt. Jedes Redaktionsmitglied ist aufgefordert, sich aktiv einzubringen, wenn sie/er empfindet, dass unsere Kommunikationsregeln nicht geachtet werden." Nun gilt es, Erfahrungen zu sammeln, ob wir den geschützten Raum tatsächlich gewährleisten können.

Mailingliste

Einfach hier eintragen:
lists.contraste.org/sympa/info/contraste-liste

Die Umgangsfomen zwischen den NutzerInnen dieser Liste haben wir in einer Netiquette festgelegt.


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Lexikon der Anarchie

Was bedeutet eigentlich Selbstverwaltung?
Hier könnt ihr es nachlesen.