Thessaloniki : Stellungnah me von Bewohner Innen zur Räumung des besetzten Hauses »Orfanotrofeio «

Das war mein Zuhause

Dieser Ort war ein Zuhause für mich und meine Kinder und auch für dreißig weitere Familien und viele andere Leute. Wir kamen aus der ganzen Welt und haben hier zusammen gelebt wie eine Familie. Dieser Ort war unsere Schule, unsere Kultur, ein Ort, der uns alle mit unseren verschiedenen Meinungen und Überzeugungen akzeptierte und der jedem eine helfende Hand geboten hat. Redefreiheit existierte hier im wahrsten Sinne des Wortes. Das Hauptziel dieses Ortes war es die Menschen und ihre Ideen zusammen zu bringen, um den Schwachen und Unterdrückten zu dienen und die Vertriebenen zu unterstützen. In dem Moment, als wir dachten, dass wir endlich in Sicherheit wären und am richtigen Platz, haben die europäischen Regierungen – die behaupten, Gerechtigkeit und Gleichheit zu unterstützen und nicht Sektierertum und Autoritarismus und die vorgeblich für Freiheit und Demokratie stehen – entschieden, dass wir es nicht verdienen, in Frieden zu leben. Sie entschieden, dass wir in Camps leben sollen, weit entfernt vom Rest der Welt und unter Bedingungen, die noch nicht einmal Tiere akzeptieren würden. Es ist hart für uns, die Wahrheit zu akzeptieren, dass wir nicht Teil der Menschheit sein sollen, dass für uns die Menschenrechte nicht gelten. Als Refugees und Einwanderer ist es unser einziges »Recht« zuzusehen wie unsere Kinder krank werden und vor unseren Augen sterben und Frauen kämpfen, um Grundbedürfnisse befriedigen zu können. Sie schieben uns herum wie Puppen. sie ziehen die Fäden und wir reagieren dementsprechend… Heute hat die Regierung wieder gegen uns entschieden: kaltblütig haben sie das gesamte Haus zerstört und abgerissen. Sie kamen in voller Montur, mit geladenen Waffen als wären wir weniger als Tiere und führten uns vor den Augen unserer Kinder mit Handschellen ab.

Plötzlich waren unsere Träume verschwunden

Sie wurden ersetzt von Bildern, von denen wir gedacht hatten, dass wir sie hinter uns gelassen haben. Wir hatten geglaubt, wir würden nie wieder unterdrückt werden und eine bessere Zukunft für unsere Kinder aufbauen können, ohne Angst, im Land der Freiheit und Menschenrechte. Obwohl wir nun überall Diskriminierung erfahren, sehen wir, dass es viele Menschen gibt, die diesen Schwierigkeiten entgegentreten, die stark in ihrem Willen sind und keine Angst haben. Sie werden unter keinen Umständen ihre Würde aufgeben, zu welchem Preis auch immer. Und wir hoffen, dass ihr mit uns solidarisch seid, so dass wir zusammen, Schritt für Schritt, für jede Person, die gleichen Rechte erstreiten. Wir fordern alles zurück, was uns genommen wurde. Mit dem Mut und der Kraft freier Menschen, die für ihre Freiheit kämpfen.

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