KostNixLaden »iiiK« (Interkulturalität, Integration und Inklusion in Kärnten)

Schenken statt Tauschen in Klagenfurt

»Für die Gemeinschaft und Armutsbekämpfung und gegen die Wegwerfgesellschaft«, so stellt sich der Klagenfurter KostNixLaden auf seiner Homepage vor. Seit einem Jahr hat er seine Türen geöffnet. An sechs Tagen in der Woche präsentieren 25 engagierte Hüter*innen Kleidung, Bücher, Hausrat, Spielzeug und vieles mehr. Rund tausend Besucher*innen kommen monatlich vorbei, um sich umzuschauen und eventuell das eine oder andere Stück mitzunehmen. Dann ist in dem 35 Quadratmeter kleinen Laden wieder Platz für neue Secondhand-Gebrauchsartikel. Abgegeben werden sie von Klagenfurter*innen, die den Gedanken dieser Gemeinschaft zur Armutsbekämpfung und gegen die Wegwerfgesellschaft unterstützen.


Von HANS WIESER, REDAKTION KLAGENFURT Bring-und-Nimm-Willige können auch an der Theke verweilen. Food-sharing-Lebensmittel stehen immer bereit, ebenso Kaffee und Tee, begleitet von angeregten Gesprächen. Die sind nicht immer ganz einfach zu führen. Manchmal muß ein Wörterbuch helfen, denn hier geht es interkulturell, integrativ und inklusiv zu. So will es der Verein »iiiK«, aus dem der KostNixLaden hervorgegangen ist. Vier Kapitalismuskritiker*innen haben ihn im Oktober 2013 gegründet. Einer von ihnen ist der Klagenfurter Kevin Kawalirek. Er hat 2012 den Fußballverein »Pueblo Unido« ins Leben gerufen. Dessen zwanzig Spieler sind hauptsächlich Asylsuchende und Migranten. Der Fußballclub will eine Alternative zum tristen Alltag bieten, Gemeinschaftsgefühl und Selbstvertrauen fördern.

Unter dem Vereinsdach finden sich neben KostNixLaden und interkultureller Fußballmannschaft auch noch Individualhilfen, ein kostenfreier PC-Verleih und alternative Stadtführungen. Dabei führen jeweils zwei Menschen, einheimisch wie zugezogen, durch Klagenfurt und laden die neugierigen Gäste ein, die Stadt aus »ihrem« Blickwinkel zu betrachten.

Alle Vereinsaktivitäten werden im Sinne des Gedankens »Schenken statt Tauschen« ehrenamtlich geleistet. Dennoch braucht der Verein auch Geld. Er braucht dringend größere Räumlichkeiten für den KostNixLaden. Für den Umzug, die Miete und die Betriebskosten ist finanzielle Unterstützung nötig. Subventionen der Stadt Klagenfurt und dem Land Kärnten sind nur in geringem Umfang zu erwarten. Bisher haben großteils private Unterstützer*innen die Kosten getragen. Die Aktivist*innen wollen nun 20 Unternehmen für Sponsoring in Höhe von 500 Euro jährlich gewinnen. Und natürlich hoffen alle, dass nicht wieder solche »Sonderposten« anfallen wie damals Ende Juli 2014 drei Wochen nach Eröffnung des Ladens. Ein heftiger Wasserschaden machte eine komplette Sanierung nötig. Erst im Oktober konnte das Experiment »Schenken statt Tauschen« wieder starten.

Mit seinen selbstorganisierten Aktivitäten steht der Verein »iiiK« nicht ganz allein. Ein Netzwerk von Unterstützer*innen hat sich gebildet: das CONTRASTE-Leser*innen bereits bekannte Hofkollektiv »Wieserhoisl« ist dabei, »VOBIS« (Verein für offene Begegnung und Integration durch Sprache), »MELLON/ASPIS« (eine ehrenamtliche Initiative für Integrationsarbeit und psychosoziale Betreuung), »Integrationsdrehscheibe Kärnten« (Berufsförderungsinstitut) und sogar zwei Wirtschaftsbetriebe »AUTOPAMMER« und der »BIOBOTE«.l


Kontakt:
KostNixLaden, Spitalgasse 2, A-9020 Klagenfurt

http://www.iiik.at

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