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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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Hessen-Nord

Hessen Nord 

Erbarmen, zu spät, die Hessen kommen!

Verbandsgründung

Nach langem Zaudern hat sich am 4.10. der ,,Verband der selbstverwalteten Betriebe und Projekte Hessen-Nord" (bald „e.V.") gegründet.

Bisher hatten wir Nordhessen dies nicht für nötig gehalten, weil wir der Ansicht waren, daß es auch ohne institutionellen Rahmen innerhalb Hessens, insbesondere in der sogenannten ,,Staatsknetekommission", genügend Solidarität und Konsensbereitschaft gibt. Dies erwies sich, aus unserer Sicht, als falsch. Denn bei den Verhandlungen der Alternativen untereinander gab es schon zwischen den einzelnen hessischen Regionen entscheidende Differenzen.

Wir begreifen den nordhessischen Raum, ebenso wie das die etablierte Politik tut, als ,,strukturschwach" in dem Sinn, daß altemative Betriebe hier mit wesentlich anderen Problemen zu kämpfen haben, als zum Beispiel Betriebe in den sogenannten Ballungsgebieten. Es bedeutet hier ein wesentlich höheres (ökonomisches) Risiko, einen Betrieb zu gründen und auch am Leben zu halten, als zum Beispiel in der Metropole Frankfurt. Um auch in Zukunft unsere spezifisch nordhessischen Interessen adäquat und autonom vertreten zu können, haben wir diesen Verband gegründet.

Wir wollen KEIN patriotischer Nordhessenverein sein, sondern mit allen (hessischen) Altemativbetrieben und Projekten ein Diskussions- und Entscheidungsforum schaffen, in dem die einzelnen Regionen paritätisch vertreten sind. Wir stellen uns das in Form eines ,,Dachverbandes" vor, der aber nicht identisch mit dem bisher bestehenden südhessischen Verband, der sich inzwischen „Der Verband der selbstverwalteten Betriebe in Hessen" nennt, ist.

Untenstehender Artikel zum Thema erschien in der Kasseler Stadtzeitung ,,Brennball".

(Kerstin)

Seit die ,,Bewegung" den etablierten Parteien über ihren parlamentarischen Arm (z.B. Grüne, AL, GAL...) in Wiesbaden und anderswo Gesellschaft leistet, ist einiges in Bewegung gekommen. Ob dies nur oberflächliche Verschiebungen der sowieso kaputten Erdkrumme ausmacht, oder ob hier schwere Erdbewegungen ausgelöst werden, wird die Geschichte zeigen.

Zumindest fassen in letzter Zeit immer mehr gesellschaftliche Randgruppen den Entschluß sich organisiert gegen ihre derzeitige Situation (z.B. finanzielle Misere, Anerkennung) aktiv zu verhalten. Ermuntert (Erfordert..) werden solche Aktivitäten sicherlich von den parlamentarisch ausgehandelten Fleischtöpfen der alternativen Funktionäre/innen. Wie alle Dinge haben auch solche Unternehmungen mindestens drei Seiten: zum einen könne man sich von der Staatsknete abhängig machen lassen, der Bewegung bricht das alles das Genick, zum anderen gehen sonst morgen die Betriebe ein, geschenkter Gaul... bis zu - wenn nur die Knete die Leute (in Verbänden) an einen Tisch, respektive Wasserbett, bringt, dann ist die Sache sowieso ziemlich weit verkommen.

Erfahrungen von verschiedenen Verhandlungsebenen (Ministerium, SPD, Grüne) oder Kooperations- bzw. Befriedungsaktionsversuche von Gruppen innerhalb Hessens (z.B. der selbstverwalteten Betriebe Süd-Mittel-Nordhessens und der autonomen Frauenprojekte) haben gezeigt, daß es nicht nur von Region zu Region (Nord-Süd-Gefälle) sondern auch innerhalb der Regionen sehr verschiedene Auffassungen gibt, wie, in welcher Form

 a) miteinander was unternommen wird;

b) wie diese Betriebe/Projekte sich als Alternative zum derzeitigen kapitalistischen Produktions- und Staatsystem verhalten müssen.

Nach einhelliger Meinung der Vertreter/innen der Regionen und der Frauenprojekte ist es in 9 Monaten (Feb-Okt. 84) nicht gelungen, diese sog. Unterschiede, die letztendlich auf den verschiedenen Diskussionsebenen beruhen, die aus der verschieden langen (intensiven) Erfahrung mit der Alternativbereich oder der grundsätzlichen Einstellung zum Staatsapparat, dem Schweinesystem, herrühren, auf einen gemeinsamen Handlungsnenner zu bringen.

Der Versuch, die anstehenden Probleme der sozial-kulturellen-wirtschaftlichen Projekte des Selbstverwaltungssektors mittels einer übergeordneten Diskussion zu lösen, kann erstmals als gescheitert gelten. Der Zusammenschluß der Selbstverwalteten Betriebe und Projekte in Nordhessen ist für uns (Hessen-Nord) dazu ein Anfang. Nicht als milde belächelte Konkurrenz zu anderen Verbänden oder Zusammenschlüssen, sondern als Kooperationspartner für andere, dort wo es um gleiche Interessen geht, dort wo man/frau gemeinsame Felder der Selbstverwaltung ökologisch sinnvoll bestellen kann/muß.

Deshalb wird sich der Verband der Nordhessischen Betriebe & Projekte am Aufbau einer Dachorganisation beteiligen, die er für die ,,überregionalen" Angelegenheiten sinnvoll und notwendig hält - und sich solche Zusammenschlüsse mit den Grundsätzen des Verbandes vereinbaren lassen. (so wäre z.B. die Mitgliedschaft des Verbandes im DGB unter den jetzigen Bedingungen unvereinbar, ebenso die Zusammenarbeit mit der Belegschaft eines selbstverwalteten Atomkraftwerkes).

Weiterhin wird der Verband wie bisher seine Vertreter/innen in die Verhandlungen mit SPD/Grüne, der Bonzenregierung/und. ...

Erbarmen, zu spät!!!

 

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Copyright © 1999 CONTRASTE Monatszeitung für Selbstorganisation
Stand: 17. Oktober 2008