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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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Buchbesprechung

Seite 10

WÜNSCHE, WISSEN, WIDERSTAND

Selbsthilfegruppen diskutierten mit Politikern und Experten

Grundlage des Buches sind einige zentrale Ergebnisse des Hamburger Forschungsprojektes "Gesundheitsselbsthilfegruppen". Auf einer Abschluß-Tagung dieses Projektes ("Gemeinsam sind wir stärker - Leben und Lernen in Selbsthilfegruppen") mit ca. 70 Selbsthilfegruppen und 3.000 Teilnehmern wurden ausgewählte Ergebnisse zur Diskussion gestellt. Dabei trat allerdings die Forschung zunehmend in den Hintergrund. Stattdessen entwickelte sich die Veranstaltung zu einem Forum der Hamburger Selbsthilfegruppen, auf dem sie ihre wünsche, ihr Wissen, ihren Widerstand in die Öffentlichkeit bringen und untereinander austauschen konnten. Das Buch will - unter anderem - auch dazu anleiten und ermutigen, andernorts ähnliche Veranstaltungen durchzuführen.

Es enthält: 

- mehrere öffentliche Diskussionen zwischen Selbsthilfegruppen, Professionellen und Politikern, 

- Informationen von Selbsthilfegruppen sowie in- und ausländische "Kontakt- und Informationsstellen" zur Unterstützung von Selbsthilfe, 

- Informationen zur Durchsetzung von Patientenrechten und zur Finanzierung von Selbsthilfe-Initiativen, 

- Erfahrungen aus der öffentlichkeits- und Kulturarbeit von Selbsthilfegruppen.

Wünsche: "Also bitte: uns nicht die Lorbeerkränze umhängen, um uns Wohlverhalten und Kooperation abzuverlangen. Das wäre ein Mißverständnis, das wollen wir nicht. Wir wollen zusammenarbeiten, aber unsere Betroffenheit muß obenan stehen!"

Wissen: "Wir verlangen lediglich, daß wir auch mal gehört werden, daß unsere Anliegen, ja unsere Erfahrungen mit bestimmten Medikamenten auch einmal angenommen werden. Es steht fest, daß beispielsweise Oxytozin eine sehr schlechte Wirkung haben kann bei falscher Anwendung. Und die wenigsten Ärzte können wahrscheinlich das Oxytozin richtig anwenden, sonst würde es nicht ganz so viele geburtsgeschädigte Kinder geben."

Widerstand: "Müßte nicht der erste Schritt sein, zu überlegen: Wie können wir die Versorgungsmängel beseitigen? ...Was geändert werden müßte, ist zum Beispiel das System, nach dem derjenige Arzt finanziell bestraft wird, der so dumm ist, sich viel Zeit für seine Patienten zu nehmen."

Diese Äußerungen werfen so manche Klischee-Vorstellung von Selbsthilfegruppen über den Haufen. Der Vorwurf (oder manchmal auch: Wunsch), Selbsthilfegruppen betrieben nur "Nabelschau", stimmt nur sehr selten mit der Wirklichkeit überein. Viel wichtiger ist den meisten Selbsthilfegruppen ihre "Außenpolitik". Sie wollen ihre Wünsche, ihr Wissen ihren Widerstand öffentlich zur Geltung bringen. Dabei sind sie auf "Verbündete" angewiesen

- unter den professionellen Helfern, 

- in der Sozialpolitik 

- und in den Medien.

Wie Kooperation und Konflikt mit Professionellen, Politikern und öffentlichen Medien aktuell aussehen und in Zukunft gestaltet werden könnten - das ist das Thema dieses Buches.

128 Seiten, mit Abbildungen und Dokumenten, Unkostenbeitrag: DM 7.-- (Mengenrabatt auf Anfrage) Bestellungen an: KISS, Gaußstr. 21 , 1000 Hamburg 50

 

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Stand: 07. Dezember 2009