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Monatszeitung für Selbstorganisation

 

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BiS

Drübberholz 

BiS-Treffen

 

Vom 15. - 17.11. traf sich zum zweiten Mal in diesem Jahr die Arbeitsgemeinschaft Bremer Betriebe in Selbstverwaltung (BiS), um in Arbeitsgruppen über gemeinsame Probleme und Zielsetzungen - zu diskutieren. Rund 35 Selbstverwalter/innen machten sich Gedanken über das Selbstverständnis von selbstverwalteten Betrieben, Staatsknete, Hierarchiestrukturen, Ausbildung und Altersversorgung.

Von Harald Deerberg, Redaktion Bremen  -  Allerdings selbst nach zwei Wochen fehlt so mancher/em Teilnehmer/in noch so die richtige Einschätzung über den Erfolg. Vielleicht waren auch die Motivationen für dieses Treffen zu unterschiedlich. Ging es einigen darum, sich nur mal in Ruhe austauschen zu können, fanden sich andererseits Vertreter/innen, die einen festeren, organisatorischen Zusammenschluß befürworteten, als auch eine engere Kriterienauswahl für die Mitarbeit in der BiS. 

Interessant war es allemal, insbesondere die Diskussion über hierarchische Strukturen in selbstverwalteten Betrieben. Trotz aller Gleichberechtigung   und Gleichwertigkeit von Kollektivmitgliedern weisen viele Betriebe ,,hierarchische" Strukturen auf, bedingt durch unterschiedliche Sozialisation, unterschiedliches Einbringen im Kollektiv, unterschiedliche Arbeitsbereiche (informelle ,,Hierarchie“ *). 

Auch wichtig war die Diskussion zum Thema Staatsknete, worunter nicht nur irgendwelche Länderfonds, sondern genauso ABM, Arbeitslosengeld, BaföG usw. gefaßt wurden. Was selbstverwalteten Betrieben einerseits vorenthalten wird, holt man sich andererseits auf anderem Wege. Von daher war das Thema Staatsknete kaum als Problem anzusehen. Jedoch unterschiedlichste Firmenkonstruktionen führen zu verschiedenen Möglichkeiten, ,,Staatsknete" zu bekommen. Deutlich wurde an diesem Punkt, daß dieses zu unterschiedlichen Betriebskalkulationen führen kann. Auf dem Markt bedeutet das: verschärfte Konkurrenz, es sei denn, man findet Wege und Möglichkeiten, diese Konkurrenz durch Kooperation aufzuheben. Das ist allerdings nicht immer einfach und führte bereits vor einigen Wochen zu einer Schlichtungssitzung innerhalb der BiS. 

Mit Spannung erwartet, doch nervig lang die Diskussion zum Selbstverständnis der Betriebe. Was ist ,,Selbstverwaltung", stellen selbstverwaltete Betriebe Jobber ein? In Ausnahmefällen ja, war die Antwort, jedoch mit Regelmäßigkeit nein. Nach stundenlanger Diskussion, die immerhin eine Mehrheit durchhielt, gab es dann ein paar Kriterien. Was die Arbeitsgruppen Frauen, Altersversorgung und Ausbildung gebracht haben, wird im nächsten BiS-Rundbrief zu lesen sein. Eine Auswertung gab es noch nicht. 

Zusammenfassend war es ein nettes Treffen, aber es fehlten Power und Ideen. Es bleibt zu hoffen, daß der Jahreswechsel beides noch bringt. Auch wenn die Erwartungshaltungen manches/er Teilnehmers/in vielleicht nicht erfüllt wurden, die BiS hat bestimmt noch Biß!? 

* unter Hierarchie möchte ich hier informelle   und durch Persönlichkeit geprägte Rangordnungen verstanden wissen, nicht Machtstrukturen, auch wenn es hier in der AG andere Auffassungen geben mag. 

Wer den Rundbrief 15 der BiS haben möchte (zugleich Tagungsreader), kann diesen bestellen beim Lagerhaus-Cafe, AG Öffentlichkeit, Schildstr. 12-19, 2800 Bremen l. Bitte 5 DM m Briefmarken beifügen.

 

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Copyright © 1999 CONTRASTE Monatszeitung für Selbstorganisation
Stand: 12. Januar 2010